Rasseportrait

Der Wolfsspitz

"Was? Sie haben einen Spitz? Spitze sind doch falsch und hinterhältig..."


Mussten Sie sich auch schon einmal solche Vorurteile anhören oder sind Sie vielleicht selbst noch von solchen Vorurteilen befallen?


Dann ist es langsam an der Zeit mit solchen Vorurteilen aufzuräumen! Denn unsere Wolfsspitze sind alles andere als falsch. Sie sind die liebevollsten Familienmitglieder, die man sich nur wünschen kann.

Der Wolfsspitz ist einer der ältesten deutschen Hunderassen. In früheren Jahren, in Zeiten ohne Elektrizität und all dem moderen Schnickschnack, waren Hunde unsere Überwachungsanlagen, die misstrauisch gegenüber Fremden sein sollten und schnell erkennen mussten, wer Feind und wer Freund ist.

Spitze haben diese Aufgabe von Generation zu Generation weitergegeben und sind auch heute noch gute Wächter über Haus und Hof. Es braucht einen als Besucher daher nicht sonderlich zu wundern, dass man zunächst einmal auf einen misstrauischen und bellenden Wolfsspitz trifft. Hat Frauchen oder Herrchen seinem Vierbeiner dann bewusst gemacht, dass der Besucher ein Freund des Hauses ist, wird sich auch das Auftreten des Wolfsspitzes schlagartig verändern.

Man erlebt ihn dann eher als einen liebevollen, verspielten und verschmusten Hund, der die Aufmerksamkeit seiner Menschen sucht. Ist aller anfänglicher Wirbel verflogen, zieht sich der Wolfsspitz gern in eine Ecke zurück, ringelt sich zusammen und beobachtet das Geschehen in aller Ruhe von dort aus.

Wolfsspitze können sich sehr gut anpassen, haben kein Problem ob sie nun in der Stadt leben oder auf dem Land. Sie sind von Natur aus eher anspruchslos und benötigen auch nicht täglich stundenlange Gassirunden um sich auszupowern. Sie freuen sich aber natürlich auch sehr über ausgiebige Wanderungen. Wolfsspitze bringen das gewisse Etwas mit sich, sozusagen ein Gesamtpaket und sind sehr gelehrige und treue Begleit- und Familienhunde.

Die große Verbundenheit mit den Menschen, ihrer Familie, macht den Wolfsspitz so besonders - er ist ein echtes Allroundtalent - ob Beschützer, Begleiter, Wachhund oder auch Kindermädchen - Wolfsspitze sind echte Bodyguards mit Herz. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass sie auch sehr anhänglich sind. Der Wolfsspitz ist eigentlich immer da, wo seine Menschen gerade sind und fühlt sich so auch am allerwohlsten. Daher sollte man sich vor der Anschaffung eines Wolfsspitzes auch bewusst machen, dass der Wolfsspitz keinesfalls ausschließlich ein Hofhund ist -von Zwingerhaltung möchte ich gar nicht erst reden!

Wolfsspitze akzeptieren Haustiere anderer Rassen und sind auch total liebevoll im Umgang mit dem menschlichen Nachwuchs.

Sie gehören zu einer kerngesunden, kaum verzüchteten Hunderasse mit hoher Vitalität und Lebenserwartung.

Wolfsspitze können oftmals richtige Clowns sein, die jeden Spaß mitmachen. Andererseits können sie aber auch ähnlich wie kleine Kinder einen richtigen Dickschädel haben und mit ihrer Raffiniertheit allen bereits gelernten Gehorsam umgehen.

Britta Schweikl beschreibt es in ihrem Buch "Der Wolfsspitz/Keeshond" folgendermaßen:


"...er will und will heute Abend einfach nicht ins Haus kommen - alles Rufen ist zwecklos. Nachdem die Besitzerin ihrer Stimme etwas mehr Nachdruck verleiht, erhebt sich der Wolfsspitz auf seine Viere - schaut sie an - lauscht plötzlich in die andere Richtung - und läuft forsch zum Gartenzaun, um die Gegend zu verbellen! Es ist witklich nichts Verbellenswertes in Sicht: aber er hat damit zum Ausdruck gebracht: "Siehst du, ich KANN ja gar nicht hineinkommen, ich muss hier draußen ja DRINGEND Wache halten!" Nach einigen weiteren ärgerlicher werdenden Rufen, kommt der Pfiffikus endlich: aber natürlich nicht auf geradem Wege, sondern lässig schlendernd, mal hier schnuppernd, mal da pinkelnd, um so ganz zufällig zur Haustüre zu gelangen und sich neben der Besitzerin ins Haus zu bequemen: "Ach, ich wollte ja doch gerade kommen..."


Wenn man sich als Herrchen oder Frauchen dieser Tatsache bewusst ist, weiß man auch dass man mit lautem Schimpfen und Drill bei Wolfsspitzen auf taube Ohren stößt. Der Mensch braucht hier schon ein gewisses Einfühlungsvermögen.


Wolfsspitze sind sehr sauber, sabbern nicht, verlieren jedoch hier und da mal ein paar Haare im Haus. Auch dieser Tatsache sollte man sich vor der Anschaffung eines Wolfsspitzes bewusst sein. Ebenso, dass das lange Fell natürlich auch jede Woche einmal gebürstet werden sollte um nicht zu verfilzen. Einen Hundesalon braucht man für einen Wolfsspitz aber nicht aufzusuchen.


Man sagt über die Rasse, dass sie keinen großen Jagdtrieb hat. Dies kann ich über unsere Wolfsspitze nur bestätigen. Auch im Haus sind sie nicht so tobewütig wie vielleicht andere Rassen. Selbst wenn unsere Kinder mal wieder ihr gesamtes Lego-Spielzeug im Haus verteilt haben, oder sonstige Dinge auf dem Boden herumliegen lassen - wir können uns auf unsere Wolfsspitze verlassen, dass sie nichts davon auffressen, anknabbern oder mutwillig zerstören. Natürlich bedarf es dazu auch eine gewisse Erziehung, denn kleine Wolfsspitz-Welpen erkunden ihre Umgebung genau wie kleine Kinder - nur eben mit der Schnauze. Sind sie aber erst einmal aus dem Welpenalter heraus ist dies kein Thema mehr.



Was soll ich sagen? Ich möchte meine Wolfsspitze in meinem Leben nicht mehr missen! Sie sind für mich die perfekten Familienhunde, recht leicht zu erziehen, total liebevoll, kuschelig und in dieser stressigen Welt auch immer eine Art Auszeit und Balsam für die Seele.




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